Unsichtbare Pfade - die etwas andere Stadtführung
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Unsere diesjährige Athenreise diente zum großen Teil dem Erfahren der Krise, die das Land und die Menschen fest im Griff hat. Wir, Gerd, Reinhard, Ulli und ich, wollten nicht nur Medikamenten-spenden abliefern, sondern auch Genaueres erfahren.
Die Ankunft am Viktoriaplatz verlief unspektakulär. Kein Flüchtling zu sehen. Auf den ersten Blick ein ganz normales Athen. Dabei hatte ich Schlimmes befürchtet.
Von unseren Freunden erfuhren wir, dass der Viktoriaplatz geräumt wurde und die Flüchtlinge nun in einem Lager auf unbestimmte Zeit ausharren müssen. Auf dieser Reise hatten wir viel Gelegenheit mit Menschen zu sprechen, die uns eine Innenansicht der Krise vermitteln konnten. Aber das ist eine andere Geschichte.
Unser Freund und Vermieter Theo hatte schon eine Idee, wie wir unser Krisenwissen vertiefen konnten. Er schickte uns auf unsichtbare Pfade – eine Stadtführung, organisiert durch das Straßenmagazin „σχεδiα“, was so viel heißt wie Rettungsinsel.
Christine, unsere sympathische Mitbewohnerin in diesen Tagen aus Brandenburg, begleitete uns auf dieser Tour.
Zunächst gab Georg Arapoglou, ein Journalist und Vendor´s Network Manager, eine kurze Einführung. Wir erfuhren, dass es das Straßenmagazin seit 2013 gibt und auch, dass die Athener Obdachlosenfussballmanschaft mit den Hamburgern Hinz und Künstlern zusammen spielt und kooperiert. Weitere Informationen: www.shedia.gr
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Das Leiden der Griechen
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Bericht aus erster Hand beim Attac-Monatstreffen
Elf Millionen Menschen leben in Griechenland. Vier Millionen haben keine Krankenversicherung – „und die Zahl wächst“, sagt Alexandra Pavlou. Die Folgen erlebt die 52-Jährige jeden Tag: Sie arbeitet in der Sozialen Arztpraxis und Apotheke Athen (Kifa), die von einem eigens gegründeten Verein in Itzehoe unterstützt wird.
Dort gibt es medizinische Hilfe für die, die sich diese sonst nicht leisten können. Über ihre Erfahrungen berichtet Pavlou heute beim Attac-Monatstreffen, das um 19 Uhr im Restaurant „Himmel und Erde“ in der Kirchenstraße beginnt.
„Gesundheits-Grexit in Griechenland“ betitelt Christine Weber-Herfort von Attac den Abend. Mehrfach habe es Veranstaltungen zu Griechenland gegeben, aber „es ist wunderbar, dass wir dieses Mal konkret das Projekt der Kifa-Praxis unterstützen können“. Zu Gast sind auch Sigrun Reiser und Gerd Witt vom Itzehoer Verein Freunde der Kifa-Praxis Athen, die auf weitere Geld- und Sachspenden hoffen. Das können nicht abgelaufene Medikamente oder technische Geräte sein. Die Spenden kämen zu 100 Prozent an, betont Witt. Reisekosten trage man selbst, ein großer Wunsch ist allerdings, eine Transportmöglichkeit nach Athen zu finden.
„Es ist alles lebenswichtig“, sagt Alexandra Pavlou. Zehn soziale Praxen gibt es im Großraum Athen, rund 60 im ganzen Land. Die in Deutschland aufgewachsene Übersetzerin arbeitet wie 50 andere ehrenamtlich in der Kifa-Verwaltung, etwa ebenso viele Mediziner übernehmen ehrenamtlich die stets vollen Sprechstunden. „Es kommen sehr viele verzweifelte Menschen.“
Auch die Ursachen der Krise werden heute Abend thematisiert. Griechenland blute aus, stellt die 52-Jährige fest, und genau das sei der Plan hinter dem Spardiktat gewesen: „Das war kein Fehler, das war gezielt. Wir sind schon eine Kolonie.“
lpe
Erste Erfolge für Griechenland-Hilfe
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20 Kilogramm gespendete Medikamente sowie medizinisches Material konnten sie nach Athen schicken: Der Förder- und Freundeskreis Kifa Athen meldet die erste Erfolge nach der Gründung des Vereins. Dieser unterstützt eine soziale Arztpraxis in der griechischen Hauptstadt, eine von 16 medizinischen Einrichtungen im Großraum Athen, in denen Ärzte verschiedener Fachrichtungen vom Gesundheitssystem ausgeschlossene Patienten unentgeltlich behandeln. Das, so die Initiatoren, sei für viele Unversicherte die einzige Chance auf medizinische Behandlung.
Mit verschiedenen Aktionen möchte der Freundeskreis Itzehoe Geld sammeln. Als „vollen Erfolg“ bezeichnen Gerd Witt und Sigrun Reiser dabei die erste Veranstaltung Ende Januar im Kino Cinemotion. Im voll besetzten Saal Mini wurde der Klassiker „Alexis Sorbas“ gezeigt, zudem berichtete der Verein über die Folgen der Sparpolitik der EU für Griechenland und deren Auswirkung im Gesundheitswesen. Eindrucksvoll sei dabei vor allem der Erfahrungsbericht einer Betroffenen gewesen: Litsa Loi berichtete über die Misere in einem staatlichen Krankenhaus in Griechenland. Aus dem Erlös der Kinokarten und weiteren Geldspenden konnten 1190 Euro für den Kauf von Medikamenten erzielt werden. Diese werden von Vereinsmitgliedern, die auf eigene Rechnung im April nach Athen fliegen, vor Ort eingekauft.
sh:z
Weitere Spenden sind willkommen.
Kontakt: Gerd Witt, 0160/6531490, Sigrun Reiser, 04821/61739.
Itzehoer Hilfe für kranke Griechen
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Neuer Verein sammelt Spenden für Sozialpraxis in dem südeuropäischen Land, die Unversicherte behandelt
„In Folge des strikten Sparkurses und der weiteren Privatisierung sterben in Griechenland Menschen, weil ein Drittel von denen nicht mehr krankenversichert sind.“ Das sagt Gerd Witt, der zusammen mit Sigrun Reiser die Idee zur Gründung des Vereins „Förder- und Freundeskreis Sozialpraxis Kifa Athen“ (Übersetzung: Soziale Arztpraxis Apotheke Athen) hatte. Dabei handele es sich um eine von 16 medizinischen Solidaritätseinrichtungen im Großraum Athen, in der Ärzte verschiedener Fachrichtungen vom Gesundheitssystem ausgeschlossene Patienten unentgeltlich behandeln.